In den letzten Jahren hat sich eine kleine Gruppe vom klassischen Metalcore abgespalten eine Art Emo-Post-Metalcore-Subgenre etabliert. Hierzulande sind es Bands wie RISING INSANE oder SETYOURSAILS, die sich auf diese Reise in ihr Inneres eingelassen haben. Unsere französischen Nachbarn sind allerdings ebenfalls nicht untätig geblieben. ECHOES OF HATE, vielleicht bald ein neuer Stern am Himmel dieser neuen Welle, schlagen genau in diese Kerbe. Während die Vorreiter dieses Genres sich auf ihrer Reise durch ihre Emotionen bereits langsam durch die Trauer zur Versöhnung vorgearbeitet haben, befinden sich ECHOES OF HATE noch in ihrer Wutphase. Wie schon der Albumtitel „Negative Thoughts“ verrät, erkunden wir gemeinsam mit der Band die düsteren Seiten der menschlichen Psyche, und die Abgründe der Gesellschaft. Musikalisch wird hier zwischen prügelharten Ausbrüchen und verzweifelten Emo-Shouts die ganze zu erwartende Bandbreite abgearbeitet, die es braucht, um die Szene ordentlich aufzurütteln. Obwohl wir es hier mit einer Band zu tun haben, die bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit bekam, monatliche Hörer:innen im unteren dreistelligen Bereich hat und ihr Debüt in Eigenregie produzierte, klingt „Negative Thoughts“ wie die großen Vorbilder. Davon darf es gerne mehr geben. Sehr viel mehr.
© by Fuze - Ausgabe #109 Dezember 2024 /Januar 2025 2024 und Andreas Regler