Ha, so langsam, wie ihre Musik ist, so langsam scheinen die Maryland-Doomer EARTHRIDE auch zu arbeiten. Seit dem Debütalbum "Taming Of The Demons" sind beinahe vier Jahre vergangen, und auch wenn Songs schreiben Zeit in Anspruch nimmt, klingen die zehn Lieder auf "Vampire Circus" nicht wirklich nach ausgefeiltem, hoch kompliziertem Songwriting.
Nein, EARTHRIDE sind Doom-Traditionalisten, ihre Musik im positiven Sinne so primitiv und simpel, wie es das Reinheitsgebot des Genres verlangt. BLACK SABBATH haben sicherlich den größten Einfluss auf die Musik der Ex-WRETCHED, -INTERNAL VOID und -SPIRIT CARAVAN-Leute gehabt, aber auch der leicht psychedelische Spacerock von MONSTER MAGNET als auch MOTÖRHEAD - Sänger Dave Sherman könnte Lemmys kleiner Bruder sein - haben Spuren bei EARTHRIDE hinterlassen.
Dass der CORROSION OF CONFORMITY-Bassist Mike Dean "Vampire Circus" produziert hat, mag Zufall sein, von deren Southern Rock-Phase finden sich aber ebenfalls Einflüsse bei EARTHRIDE. Dennoch bleibt "Vampire Circus" in erster Linie eine Doom-Platte, schleppend, knarzig und jederzeit den uralten Blues- und Rock-Schemen folgend.
Da ist dann auch Platz für eine olle Hammondorgel. Leider fehlen "Vampire Circus" die Höhepunkte, um gänzlich zu überzeugen, das rauscht, oder besser, schleicht doch eher an einem vorbei, ohne wirklich prägnante Momente zu hinterlassen.
Das ist zwar ganz unterhaltsam, aber von Southern Lord ist man dann doch Eindrucksvolleres und Aufregenderes gewohnt. (06/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #48 September/Oktober/November 2002 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und André Bohnensack