EARTHLINGS

Human Beans CD

An sich erscheint ja fast alles in Sachen Stoner-Rock auf Man´s Ruin, fast alles. Wahrscheinlich liegt das daran, dass man bei den EARTHLINGS das Wörtchen Rock auch weglassen könnte, da die sich eher einer Syd Barretschen Folkigkeit bedienen oder sich in seltsamen halluzinogenen, drogengeschwängerten Experimenten verlieren, die an Bands wie CAN erinnern.

Womit wohl alles klar wäre, also schwerster Hippie-Alarm, denn die Jungs kennen wirklich keine Gnade, wenn es um Retro-Sounds und anderen uralten Klimbim geht. Da ich aber auch eine Schwäche für "The Desert Sessions" und ähnlichen Quatsch habe, rennen die EARTHLINGS bei mir natürlich offene Türen ein, zumal sie sich konsequent von klischeehaften Rock-Bezügen entfernen und stattdessen mit sehr präsenten elektronischen Sounds arbeiten.

Bei Song Nr. 6 muss man dann aber wirklich staunen: "Johnny B.Goode" durch den Sequenzer gejagt, was bei SUICIDE wohl kaum anders geklungen hätte. Eine Platte, als würde sich die Wüste in ein elektromagnetisches Spannungsfeld verwandeln, in dem plötzlich alles zu Klang wird, mit einer musikalischen Bandbreite von "seltsam daneben" bis "unterkühlt genial".