Fast zeitgleich erscheint neben einem neuen SUNN O)))-Album auch ein neues von Dylan Carlsons Band EARTH, die eine der wichtigen Inspirationsquellen für erstere waren. Allerdings nicht mehr wie in der Vergangenheit bei Southern Lord, sondern wie schon Carlsons letztjähriges Solo-Album „Conquistador“ bei Sargent House.
Lieferte Carlson auf „Conquistador“ eine deutlich reduziertere und experimentellere Form von Drone-Rock, hauptsächlich ein Zusammenspiel verzerrter monotoner Gitarrenspuren, klingt das neue EARTH-Album „Full Upon Her Burning Lips“ deutlich voluminöser, gehört aber sicherlich nicht zu den abwechslungsreichsten Platten von Carlson.
Während SUNN O))) alles um sie herum in spürbare Schwingungen versetzen können, verliert sich Carlson eher in monotonen Wiederholungen mit durchaus meditativer Wirkung. Dabei sind die Wurzeln von SUNN O))) im frühen norwegischen Black Metal immer gut herauszuhören, EARTH dagegen scheinen sich mit ihren abstrakten Americana-Elementen eher vom Delta-Blues eines Robert Johnson abzuleiten und seinem rohen repetitiven Klangbild.
Letztendlich gelingt es aber Carlson auch diesmal wieder, den Hörer regelrecht zu absorbieren und in seinen hypnotischen Drone-Roots-Rock hineinzuziehen, der immer wieder mit kleinen subtilen Höhepunkten aufwartet, auf die man allerdings geduldig warten muss.
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