EAGLES OF DEATH METAL

I Love You All The Time: Live At The Olympia in Paris

Natürlich muss jeder, der sich diesen Konzertmitschnitt anschaut, an den November 2015 denken, als die EAGLES OF DEATH METAL im Pariser Club Bataclan auf der Bühne standen und Terroristen im Namen des Islam Dutzende von Menschen mit Salven aus ihren Maschinengewehren hinrichteten.

Die Band wird seitdem, ob sie es will oder nicht, mit diesem Ereignis in Verbindung gebracht – und nahm diese Bürde auf sich: Am 16. Februar 2016 nämlich kehrten Jesse Hughes und Co. zurück nach Paris, um ihre einst begonnenes und auf so schlimme, abartige Weise unterbrochenes Unterfangen zu Ende zu bringen: Das Leben zu feiern durch Rock’n’Roll.

Und genau das wird auf dieser DVD geboten. Nicht mehr und nicht weniger. Aber mehr geht ja in diesem Falle irgendwie auch nicht. Hughes, der ob seiner Redneck-Ansichten ein durchaus streitbarer Mensch ist, zeigt sich an diesem Abend als Wunderheiler und Menschen-an-die-Hand-Nehmer, wenn er sich durch 19 Songs singt und dabei von seiner famosen Band – zu der auch Schlagzeuger Josh Homme von den QUEENS OF THE STONE AGE als bester Buddy gehört, immer wieder vorangetrieben wird in den Exzess des Tanzens, Springens, Schreiens, Hüftwackelns und Brüllens von Anzüglichkeiten.

„Live At The Olympia“ ist ein Dokument des Aufbegehrens und des Stinkefingerzeigens gegen alle, die meinen, sie könnten Menschen durch Terror brechen. Können sie nämlich nicht. „Contains strong language“ steht hinten auf der DVD-Hülle.

Stimmt. „Strong language“ eigentlich im inne von obszöne Sprache, ist im Falle der EAGLES OF DEATH METAL die Sprache der Freiheit und der ungebremsten Daseinsfreude. Ein schweißtreibendes, krachiges, überkandideltes und stimmiges Manifest des „Ihr könnt uns mal!“