DYSCONTROL

Living Without

Ein ganz wunderbarer Vinyl-only-Release für alle Misanthropen, Melancholiker und Neurotiker. Oder für alle, die ihren Alltag nicht ohne WIPERS und MISSION OF BURMA überstehen. Hier wird aggressive Melancholie verbreitet und in zwölf düsteren Kapiteln grau bis schwarz gemalt.

„Living Without“ ist altmodisch, ist klassisch, ist apokalyptischer Post-Punk, wie ihn auch die Referenzbands nicht besser hinbekommen hätten. Das Trio um David Brown (CAREER SUICIDE) hängt hörbar in einer Zeitschleife, verzichtet neben musikalischen auch auf optisch-haptischen Pomp.

Nix Klappcover, Coloured Vinyl und Co. Moderner Schnickschnack, etwa ein Download-Code? Fehlanzeige! Es muss ohne gehen, eben „Living Without“. Und es geht. Einmal drauf eingelassen, kann es zu diesem düster-schleppenden, so verzweifelt und manisch-depressiv klingenden Sound eben nur das Grau-in-Grau Artwork sein.

In allen Belangen reduziert auf das Wesentliche, die Songs. „On my side“, „Somnambulist“ und „End of days“ sind der eingängige Türöffner für Musik, die sämtliche Gefühlslagen der Schattenseiten des Lebens vertont.

Gutes für schlechte Zeiten.