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DYLAN CARLSON

Conquistador

Dylan Carlson gilt mit seiner Band EARTH als einer der Wegbereiter von Drone-Rock in den Neunzigern und SUNN O))) hatten ihm mit „Dylan Carlson“ wohl auch nicht ohne Grund einen Song gewidmet. Der unerfreulichere Aspekt von Carlsons drogenvernebelter Biografie ist bekanntlich, dass er Kurt Cobain die Schrotflinte überließ, mit der sich dieser schließlich umbrachte.

Das ist lange her, und man erfreut sich inzwischen lieber an der musikalischen Entwicklung von EARTH, die sich nach dem unsubtilen Gedröhne ihrer Frühwerke von einem hässlichen Entlein in einer wunderschönen Schwan verwandelten, wofür das letzte Album „Primitive And Deadly“ von 2014 das beste Beispiel war.

Seine aktuelle Platte „Conquistador“ veröffentlichte Carlson jetzt unter seinem eigenen Namen. Fünf Stücke in dreißig Minuten, die deutlich reduzierter und experimenteller daherkommen, als man es zuletzt von EARTH gewohnt war, wo in ziemlich breitwandiger Form Drone-Rock und Americana aufeinandertrafen, wodurch der typisch repetitive Sound in Roots-lastige Gefilde steuerte.

Auf „Conquistador“ hört man vor allem ein Zusammenspiel verzerrter monotoner Gitarrenspuren, womit Carlson zu den Ursprüngen von Drone-Rock zurückkehrt. Man mag diese rudimentäre und weniger virtuose Herangehensweise als Rückschritt im Vergleich zum letzten EARTH-Album betrachten, aber auch hier entstehen faszinierend ausgemergelte Klanggemälde mit düsterem Morricone-Vibe.