Die Tür klemmt, und während man von außen zerrt, versucht jemand von innen einen sperrigen Gegenstand durch diese verschlossene Tür zu drücken. Die Tür gehört zu dem Zimmer, in dem die drei MusikerInnen von DUST DIVE sich mit Violine, Klavier, Gitarre und Orgel eingekerkert haben.
Durch den Spalt unter der Tür fällt nicht nur mattes Licht, sondern es dringt auch ein verschrobener, sperriger Sound hervor. Instrumente ziehen einsam und wehklagend durch den Raum, ermattet sinkt man neben die Tür und verliert jegliches Interesse an diesem widerspenstigen Ding.
Doch als man sich gerade davonschleichen will, holt einen die Musik zurück, nur Nuancen ändern sich und die Aufmerksamkeit ist wieder da. Eine männliche, oft leicht blecherne Stimme dringt aus weiter Ferne hervor, mehr erzählend als singend.
Noch einmal macht man sich daran, die Tür zu öffnen und mit einem überraschenden Ruck steht man plötzlich mitten im Raum. Das unglaublich grelle Licht erweist sich schnell als herbstlicher Sonnenuntergang und die Aufmerksamkeitsspanne sinkt rasch, zumal niemand uns Beachtung schenkt oder gar bemerkt zu haben scheint, dass wir mitten im Raum stehen.
Fragezeichen schwirren wie drohende Langeweile durchs Zimmer und eine Weile noch betrachtet man das Syd Barrett-Poster an der Wand, dann schleicht man sich verlegen hinaus. Beim nächsten Mal! Beim nächsten Mal versuchen wir noch einmal in Zimmer Nummer DUST DIVE zu kommen, für heute reicht es.
(39:25) (06/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und Simon Brüggemann