DUKES OF STRATOSPHEAR

25 O'Clock / Psonic Psunspot

Als 1985 die Platte „25 O'Clock" einer Band namens THE DUKES OF STRATOSPHEAR erschien, war es ein mehr oder weniger offenes Geheimnis, dass sich dahinter die großartigen XTC der zweiten Generation in Gestalt von Andy Partridge (Sir John Johns), Colin Moulding (The Red Curtain) und David Gregory (Lord Cornelius Plum) verbargen, die sich einen irgendwie typisch englischen Spaß mit 60s Psychedelic-Rock erlaubt hatten.

Als ich zur Zeit von XTCs 1987er „Skylarking"-Album auf die Dukes stieß, konnte ich darüber aber noch nicht so recht lachen, erst einige Jahre später führte die Veröffentlichung der CD „Chips From The Chocolate Fireball", auf dem beide Alben zusammen vertreten waren, zu der Einsicht, hier ein nicht ganz unwichtiges Teilchen im Gesamtwerk der Band schwer unterschätzt zu haben.

Sicherlich war die Art, wie Partridge und Moulding ansonsten den BEACH BOYS und den BEATLES huldigten etwas subtiler, aber schließlich hatten die ja auch ihre psychedelischen Phasen gehabt, an denen die Band hier in erster Linie interessiert war.

Inzwischen möchte ich diese beiden hervorragenden Platten nicht mehr missen, die eine höchst amüsante 60s-Hommage sind und eine gehörige Portion Syd Barrett-Wahnsinn abbekommen haben, aber genauso das von Partridge und Moulding gewohnte Songwriting aufweisen - „This is pop?" ist auch hier das Motto -, nur dass die beiden hier mit deutlich mehr Augenzwinkern bei der Sache waren, von einer Parodie kann man aber wirklich nur sehr bedingt sprechen.

Nachdem „Chips From The Chocolate Fireball" schon länger vergriffen ist, hat Partridge beide Platten für sein Label Ape House lizensieren können und präsentiert sie jetzt soundtechnisch aufgepeppt und mit Bonustracks versehen, überwiegend Demos der Albumtracks, hinzu kommen die herrlich durchgeknallten Videos zu „The Mole from the Ministry" und „You're a good man Albert Brown".

Auf „25 O'Clock" finden sich allerdings auch noch drei neue Songs, wie der erst 2003 aufgenommene „Open a can of human beans", der sich auch schon auf „Fuzzy Warbles 7" befand und locker als XTC-Stück durchgehen könnte.

Ich habe zwar beide Alben immer recht gerne am Stück gehört, aber das sind natürlich sehr willkommene Rereleases, auch wenn der Großteil der alten XTC-Fans beide Platten bereits besitzen dürfte.