Japaner. Das, dicht gefolgt von den Finnen, wohl bekloppteste Volk, was sich auf diesem Gesteinsbrocken so rumtreibt. War ich mir nach dem Hören von POTSHOT sicher, niemals wieder etwas so charmant-durchgeknalltes und gleichzeitig so gute Laune Verbreitendes zu hören zu kriegen, musste ich mich jetzt durch THE DUDOOS eines besseren belehren lassen.
Der gemeine Japaner an sich hat ja die Eigenschaft, überall zu klauen und dann beim Nachmachen maßlos zu übertreiben. Seien es Autos, Hifi-Geräte, Arbeitsmoral oder Faschismus. Obwohl, da war er ja doch eher gemäßigt.
Aber bei der Musik, da dreht er, in diesem Fall von THE DUDOOS verkörpert, völlig ab: Punkrock mit eingängigem Chorus? Macht er zuckersüße Punkpop-Songs mit permanentem Melodieoverkill draus.
Der Einsatz von artfremden Instrumenten, um für ein bisschen Abwechslung zu sorgen? Der Japaner greift zur Kinderorgel und Flöte? Bilingualität? Singt er halt auf Japanisch, Englisch und Deutsch.
Wie kann man so eine Mentalität erklären? Die ständigen Erdbeben? Automaten-Unterhosen? Kugelfische? Europa in dreieinhalb Tagen? Die Nachwirkungen der beiden USA-Geschenke? Ich weiß es nicht, aber THE DUDOOS tun ihr Bestes, um meine leichten Vorurteile in Sachen Japaner und ihrer Kulturexporte noch zu übertreffen.
Unglaublich. Das muss man gehört haben, das kann ich gar nicht beschreiben. Textbeispiel gefällig? "We know we can't change the world. We just don't want to. We just do what we please" Und das machen sie auch.
Ich bin begeistert. (26:25)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #51 Juni/Juli/August 2003 und André Bohnensack