Obwohl das Berliner Trio DROWNED seit 1992 aktiv ist, gehört es nicht zu den bekannten deutschen Death-Metal-Bands. Das mag der zehnjährigen Pause zwischen dem ersten Longplayer „Idola Specus“ und nun „Procul His“ geschuldet sein, zumindest sollte es nicht an der musikalischen Qualität liegen, denn die ist durchaus hoch, wenn man keinen großen Wert auf Hits legt. Die sind auch bei den neuen acht Songs Mangelware, was wiederum an der Herangehensweise der Band an Death Metal oder eher Death Doom liegt. Denn die ist auf das Riff fokussiert, auf den Flow und Minimalismus, nicht auf Melodien oder Soli, die es im klassischen Sinn schlicht nicht gibt. Dafür scheint jedoch jede Note durchdacht und schlüssig und die Band spielt in ihrem finsteren Midtempo hauptsächlich mit Dynamik. Das erinnert an doomigere OBITUARY und wegen des Gesangs dezent an BOLT THROWER oder MEMORIAM. „Procul His“ braucht einen Moment, bis es seine Wirkung entfaltet, ist dann aber ziemlich gut.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #173 April/Mai 2024 und Ollie Fröhlich