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DREI FREMDENLEGIONÄRE

Der 1982 während der Dreharbeiten zur Piraten-Persiflage „Dotterbart“ mit nur 48 Jahren an Herzversagen verstorbene Komiker Marty Feldman dürfte besonders für seine Zusammenarbeit mit Mel Brooks bekannt sein, mit dem er in den 1970er Jahren „Silent Movie“ und „Frankenstein Junior“ drehte. Der Grund für sein unverkennbares Erscheinungsbild mit den hervortretenden Augäpfeln war allerdings weniger schön, denn das verdankte er einer 1961 diagnostizierten Schilddrüsenüberfunktion. Bevor Feldman als Komiker selbst vor die Kamera trat, konnte er schon als Drehbuchautor in England Erfahrungen sammeln, etwa bei der Fernsehproduktion „At Last The 1948 Show“, wo auch die späteren Monty Pythons John Cleese, Graham Chapman und Eric Idle zu sehen waren. Sein Debüt als Regisseur gab er 1977 mit „Drei Fremdenlegionäre“. Im Original besitzt „Drei Fremdenlegionäre“ den Titel „The Last Remake Of Beau Geste“ und verweist damit auf die zuvor entstandenen Film-Adaptionen von P. C. Wrens Trilogie um den Fremdenlegionär John Geste, die hierzulande eher unbekannt sind, wodurch diese parodistische Ebene für den Großteil des deutschen Publikums wohl bedeutungslos war. Aber auch ohne das Wissen um diesen Aspekt funktioniert „Drei Fremdenlegionäre“ noch bestens, der jetzt das erste Mal in wirklich guter Qualität auf DVD erschien, und der hinsichtlich seines Humors besser gealtert ist als die meisten Mel Brooks-Filme. Feldman spielt hier den aus der Art geschlagenen Zwillingsbruder Digby des eigentlichen Helden Beau Geste (Michael York). Beide verschlägt es wegen eines Familienstreits um einen berühmten blaue Saphir dann in die Fremdenlegion nach Afrika. „Drei Fremdenlegionäre“ parodiert dabei nicht nur herrlich grotesk den klassischen Abenteuerfilm, sondern hinterfragt dabei auch auf satirische Art den Prozess des Filmemachens.