DRAYTONES

Up In My Head

Es gab eine Zeit, da sprach man von der Gnade der späten Geburt. Fragte man THE DRAYTONES, so würden diese sicher beklagen, erst in den 80ern das Licht der Welt erblickt zu haben. Ihr Debüt "Up In My Head" erscheint auf 1965 Records und offenbart schnell, wo diese Liebe wohnt.

Zugegeben, eine britische Band auf den Spuren der Sixties ist heute nicht gerade eine Rarität. Doch der Teufel steckt im Detail und dort punkten diese Jungbriten auf ganzer Linie. Melodien sind direkt und eingängig, die Produktion trocken und ungeschönt.

So entsteht ein Klang, der traditionell statt altmodisch ist. Es macht Spaß, gemeinsam mit dem Trio in eine Zeit zu reisen, da die BEATLES noch kurz davor waren, "Sgt. Pepper" aus dem Hut zu zaubern, THE SMALL FACES reihenweise Kellerclubs unter Strom setzten.

Hier docken THE DRAYTONES an, huldigen ihren Vorbildern und weben eigene Ideen ein. Die Höhepunkte finden sich mit dem wuchtigen Mod Blues "Heart shaped", dem beschwingten "After all" und "Don't talk to me" Insgesamt ist "Up In My Head" eine halbe Stunde kurzweiliger Gitarrenmusik, die nicht nur Nostalgiker erfreut.

Von Halbwertzeit wollen wir an dieser Stelle nicht sprechen. Hier zählen Vergangenheit und Gegenwart. (6)