DRAGGED INTO SUNLIGHT

Widowmaker

Die Briten DRAGGED INTO SUNLIGHT legen nach ihrem Death-Doom-Meilenstein „Hatred For Mankind“ Album Nummer zwei vor. Erwartet keine Fortsetzung des Vorgängers, DRAGGED INTO SUNLIGHT gehen neue Wege. Sie wagen viel und gewinnen im Endeffekt doch.

Nur ein Song unterteilt in drei Parts, von einzelnen stehenden klaren Gitarrentönen hin zu Akkorden, hin zu Sprachsamples, hin zu Violine und Verzweiflung, und nach langen 15 Minuten endlich die Eruption als bösartiger tonnenschwerer Sludge-Brocken, der alles zermalmt, fies groovt, rückkoppelt, überwältigt und keinen gängigen Regeln folgt.

Sludge wird zu einer FUDGETUNNEL-Adaption auf Death Metal, um schließlich mit HAWKWINDs silberner Maschine im All zu verschwinden. Strophe-Refrain-Schemata sind nicht vorhanden, die Verzweiflung an der und der Ekel vor der Menschheit sind im stetigen Fluss und enden in Doom-Gefilden im Teil drei von „Widowmaker“.

Der Sänger kämpft mühsam gegen die aufbrandenden Wellen schierer Gewalt an, mal keift er, mal growlt er, mal stehen ihm gesampelte Sprachfetzen zur Seite, Spaß am Leben geht anders und wenn die Musiker ihre Namen nicht preisgeben und live im Nebel und Stroboskop-Dauerfeuer stehen, passt das nur allzu gut ins Bild.