Weiß der Teufel, warum diese schon 1999 erschienene CD erst jetzt hier aufgetaucht ist - aber besser late than never, denn der laszive Peepshow-Pop der Band aus Los Angeles gefällt sofort. Wäre in Kalifornien nicht mittlerweile in allen Bars das Rauchen verboten, würde ich sagen, das hier klingt nach einem verrauchten Nachtclub à la James Bond, in dem sich schlanke Frauen mit dick Kajal um die Augen und knappen Tigerkleidchen zur Musik einer jazzig-loungigen Band bewegen - und genau das ist das Klischee oder auch Idealbild, das DRAGBEAT erfolgreich bedienen.
Dabei haben sie den Vorteil, dass genau so eine blonde Dame namens Jacqui Lynn hier singt, und das lasziv und sweet und säuselnd. Die Musik dazu ist äußerst lässiger, latent surfiger, mal ruhiger, dann aber auch wilder Rock'n'Roll zwischen Garage und Sixties, dessen Standardbesetzung durch diverse Gastmusiker an Gitarre und Bläsern ergänzt wird.
Rundum perfekt gemacht, aber nie glatt - und live scheinen DRAGBEAT auch ein Erlebnis zu sein, wie das Video, das als Bonustrack enthalten ist, erfolgreich suggeriert. (40:16) (7/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #48 September/Oktober/November 2002 und Joachim Hiller