Zeitgleich zu „Gwaan“ erscheint das Dub-Remix-Album des Produzenten, Toningenieurs und Soundkünstlers Goldie, der Szene besser bekannt als Dr. Goldphibes. Dub als Reduktion bedeutet Weglassen oder Ein- und Ausblenden von bestehenden Spuren.
Die Bässe werden angehoben und mit Effekten und Hall bearbeitet. Und es werden wie im Fall von „March Fourth“ zusätzlich neue Spuren eingespielt. Diese Überarbeitung soll der Musik eine neue Atmosphäre verleihen.
Im besten Fall entstehen daraus ganz neue Stücke. Das klappt für meinen Geschmack nur in sehr wenigen Ausnahmen. THE CLASH haben das gut hinbekommen. Dub in Verbindung mit Punk übt auf mich sowieso eine andere Faszination aus.
Beim Doktor hier grooven Bass und Schlagzeug völlig entspannt eine Stunde lang vor sich hin. Die dezenten Bruchstücke der restlichen Spuren werden ab und an eingespielt und durch den Hall gezogen.
So gut das Ausgangsmaterial auf „Gwaan“ auch sein mag, sind nicht alle Songs für eine Dubversion geeignet. „Dubbing sweetness“ ist beispielsweise eine coole und hervorragend gelungene Ausnahme.
Für mich ist eine ganze Platte davon zu viel des Guten. Ansonsten ist „March Forth“ eher was für diejenigen unter euch, die die wenigen heißen Sommernächte im Jahr total bekifft verbringen können.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #120 Juni/Juli 2015 und Simon Brunner
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #120 Juni/Juli 2015 und Simon Brunner