DOPAMINES

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Mit ewig gleicher Textkodierung, dem fernsehgerechten Image einer Selbstkasteiung als Nerds und holperigen Melodien stehen irgendwie alle amerikanischen Pop-Punk-Bands unter dem Generalverdacht, dem Charts-Punk der 90er nachzueifern.

JOHNIE 3, Pop-Punk par excellence, erscheinen beinahe schon zu sehr punk für das Insubordination Fest zu sein (was angesichts des Namens Befremden auslöst) und es steht zu befürchten, dass man eines Tages ohne Studentenbrille gar nicht mehr auf Pop-Punk-Shows gehen kann, ohne Petitionen ausgehändigt zu bekommen.

Die DOPAMINES aus Cincinnati, Ohio sind von diesem Verdacht nicht ausgenommen, suchen in ihrem Klang aber hörbar nach Punk-Urwuchs. Die Texte sind mit einem Grundsarkasmus durchzogen und bemühen in den Liebesliedern Bilder von Naturkatastrophen, Unfällen und Gewalt, in den Saufliedern das Bild eines "Bierteleskops" (genial!).

Mit ihrer präzisen Klangwand gemahnen die DOPAMINES an die COPYRIGHTS, während sie mit den Unsauberkeiten und dem falschen Gesang an die transzendierenden Melodie-Juwelen des CHINESE TELEPHONES-Klangbreis erinnern.

Die 14 Lieder des Trios präsentieren sich somit als perfekte Schnittmenge ihrer beiden Labelmates und der Abräumer des It's Alive-Labels. (7)