DJANGO NUDO UND DIE LÜSTERNEN MÄDCHEN VON PORNO HILL

Ich habe noch nie ein Hehl daraus gemacht, dass ich kein großer Freund der Entgleisungen deutscher Synchronstudios bin. Allen voran die von Synchron-Papst Rainer Brandt und Kollege Karlheinz Brunneman, die oft auch ernst gemeinten Filmen mit flotten Sprüchen unter die Arme griffen, was zum Teil zu völlig unwitzigen Resultaten führte.

Zu den wenigen wahren Heldentaten deutscher Synchronarbeit gehört „Django Nudo und die lüsternen Mädchen von Porno Hill“, gedreht von einem gewissen Byron Mabe aka Ron Elliott. Einen Django gibt es hier natürlich nicht, denn eigentlich heißt der Film im Original „Brand Of Shame“.

Ein billiger Sexploitation-Streifen, der das Western-Genre parodieren wollte, aber in ziemlich jeder Hinsicht dabei Schiffbruch erlitt. Bezeichnenderweise wird der Kameramann als I.M. Blind gelistet.

Der Schweizer Produzent Erwin C. Dietrich hatte das minderbemittelte Machwerk, an dem sogar Exploitation-Legende und Herschell Gordon Lewis-Mitstreiter David F. Friedman beteiligt war, offenbar Ende der Sechziger als Bahnhofkino-Futter eingekauft und dann durch nachgedrehte Nacktszenen und eine Synchronisation der Berliner Synchron aufgepeppt.

Dabei konnten dann Andreas Mannkopff (der Sprecher von John Candy) und Edith Hancke der Berliner Schnauze und der Fantasie freien Lauf lassen und aus dem stinklangweiligen „Brand Of Shame“ ein komödiantisches Highlight machen.

„Vorsicht Django, hinter dir! Ein Kaktus!“ – man traut manchmal wirklich seinen eigenen Ohren nicht. Eigentlich muss man diesen absurden Trash gleich noch ein zweites Mal anschauen, denn „Splatting Image“-Autor Christian Kessler und Heinz Klett vom Filmclub Buio Omega haben dazu noch einen herrlich launigen Audiokommentar aufgenommen.