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DJANGO

Bei der hier vorliegenden Blu-ray (plus DVD) von „Django“ handelt es sich zwar nur um eine Neuauflage der vor einigen Jahren erschienenen Studiocanal-Veröffentlichung, aber manche Klassiker der Filmgeschichte haben einfach keine Halbwertzeit, zumal die Blu-ray auch in Sachen Bildqualität eine deutliche Steigerung zu älteren DVD-Editionen darstellt. Ebenfalls neu aufgelegt wurde die sogenannte „Django Trilogie“ (nur DVD), die neben „Django“ auch noch „Django – Der Rächer“ und „Django’s Rückkehr“ enthält, alle mit Franco Nero in der Hauptrolle. Während der im selben Jahr wie das Original entstandene „Django – Der Rächer“ gute Italowesternkost liefert (ein Sequel ist es nicht), war „Django’s Rückkehr“ Ende der Achtziger ein schwacher Versuch („mehr Rambo als Django“), noch mal verspätet an den Django-Kult anzuknüpfen. Sergio Corbuccis in Spanien und Rom gedrehter „Django“ mit seinem markanten Titelthema von Luis Enríquez Bacalov war zwar nicht der erste Italowestern – Leone hatte „Für eine Handvoll Dollar“ und „Für ein paar Dollar mehr“ bereits zuvor gedreht –, ist aber sicherlich neben Leones Dollar-Trilogie einer der einflussreichsten und vielzitiertesten damaligen europäischen Western, die sich durch ihre Gewalttätigkeit und ihren Zynismus stark von den amerikanischen Vorbildern unterschieden. Und so spielt Nero in Corbuccis Film einen ziemlich unmoralischen, mit Maschinengewehr bewaffneten Antihelden, der auch vor Mord und Diebstahl nicht zurückschreckt, um sein Ziel zu erreichen, aber bei dem Versuch, zwei Gruppen von Banditen gegeneinander auszuspielen (ähnlich wie Clint Eastwood in „Für eine Handvoll Dollar“) selbst unter die Räder gerät. Bei der Darstellung expliziter Grausamkeiten ist der Film nicht gerade zimperlich, und so muss Django den Showdown mit zertrümmerten Händen bestreiten.