Jede Regel hat ihre Ausnahmen, so auch die, daß Instrumental-Platten langweilig sind. Der Beweis: die schmutzigen drei Australier Warren Ellis (Violine, Akkordeon, Kalimba, hat schon mit Robert Forster, Tex Perkins und Kim Salmon gearbeitet), Jim White (Drums, sonst bei VENOM P.
STINGER) und Mick Turner (Gitarre, dito). Die CD eingelegt, gelauscht und gelauscht, und nach drei Songs plötzlich die Feststellung, daß da ja gar niemand singt. Stattdessen übernehmen mal Warrens Violine oder Akkorde, mal Micks Gitarre die Führung, ersetzen mit ihrer vordergründigen Präsenz völlig einen Sänger und bieten so die Möglichkeit, sich viel mehr auf die einzelnen Instrumente zu konzentrieren.
Angenehm unjazzig und unfrickelig jammen sich THE DIRTY THREE von Song zu Song, versinken dabei knietief im wehleidigen Jammersumpf von Warrens Geige, dröhnen bekifft und völlig psychedelisch, lassen Micks heiser fiepender Gitarre den Vortritt und ziehen sich für ganz ruhige Songs auf ein paar wenige Töne pro Nase zurück.
Keine leichte Platte, aber eine, die gut tut.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #176 Oktober/November 2024 und Thomas Kerpen
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