Selbst für australische Verhältnisse stellen DIRTY THREE eine absolute Ausnahme dar, denn ihre Musik läßt sich keiner bestimmten Szene oder Genre genau zuordnen, obwohl Warren Ellis schon des öfteren Gast bei diversen australischen Musikergrößen war.
Mit der spartanischen Instrumentierung Gitarre/Geige/Schlagzeug produziert das Trio seltsame Soundskulpturen von abgründiger Tiefe, die eher an den Abstraktionsgrad von Filmsoundtracks als an herkömmliche Rocksongs erinnern.
Vielleicht ist das auch nur das Problem von Rock, daß man so ungewöhnliche Wege beschreiten muß, um, wie in diesem Fall, eine Platte noch zu einem echten Erlebnis zu machen. Sad & Dangerous" ist eigentlich das erste Album der Band, das für Europa wiederveröffentlicht wurde.
Dafür daß der Großteil des Materials improvisiert und spontan aufgenommen wurde, entwickeln DIRTY THREE recht konkrete und gut nachvollziehbare Songideen, die im Spannungsfeld melancholischer, schrecklich trauriger Melodien und exzessiv ausuferndem Krach liegen, aber nichts mit irgendwelchem Experimentalbrei zu tun haben.
Bei Sad & Dangerous" habe ich den Eindruck, daß die Band noch ein wenig ursprünglicher und spontaner wirkt, was aber letztendlich auch egal ist, da diese Musik bei jedem Hören immer neue Assoziationen weckt.
Hier heißt es entspannt zurücklehnen und in tiefer Ergriffenheit Warren Ellis göttlichem (oder doch eher teuflischem?) Geigenspiel lauschen eventuell sollte man noch einen Stapel Tempos bereithalten.
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