Sie will nicht versiegen, die Quelle an jungen, unbekannten, aber talentierten Neo-Mod-Revival-Bands, die Time For Action unter die Fittiche nimmt. Nach den PIKES, RIOTS, und RAF sind DIRT ROYAL aus Brighton das nächste Pferd im Stall zeitgenössischer Modernist-Kultur, das von der Frankfurter Scooterpop/Parkapunk-Schmiede Starthilfe erhält und dabei hoffentlich ebenso in die Gunst des geneigten Publikums stehen wird wie die oben Genannten.
Verdient haben sie es allemal, denn nicht nur ihr Soundspagat zwischen Sixties-Beat, punkigem Powerpop und schwungvollem ’79 Mod-Revival ist mit Bravour gelungen, sondern auch ihre Texte können sich sehen lassen.
Die ermüdende, gebetsmühlenartige Wiederholung ewiger Klischees sucht man hier vergeblich, stattdessen werden detaillierte Kommentare zum „Modern Life“ verfasst, in einem klugen Storytelling-Modus, der meist zynisch, gelegentlich bitter, in jedem Fall aber unpeinlich und aufhörenswert daherkommt.
Das klingt authentisch, vereint sich einwandfrei mit dem klaren und aufgeräumten Arrangements der Songs, die mir am besten gefallen, wenn sie diese melancholische, dezidiert Englisch klingende Note vor sich her tragen.
DIRT ROYAL sind verdammt jung, klingen dennoch leichtfüßig, erhaben und straightforward und haben obendrein auch noch etwas zu sagen: Here come the young ones!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #153 Dezember/Januar 2020 und Axel M. Gundlach
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #117 Dezember 2014/Januar 2015 und Matti Bildt