Diehf? Diff? Wie spricht man diese Band eigentlich aus? Dive, wie „tauchen“, lautet die Antwort seitens der New Yorker, zu Ehren des Belgiers Dirk Ivens (unter anderem KLINIK), der mit DIVE seit 1990 ein Bandprojekt zwischen Electro und Industrial betreibt.
Mit elektronischer Dance-Music haben DIIV aber auch auf ihrem zweiten Album „Is The Is Are“ nichts zu tun, vielmehr ist die Formation um Zachary Cole Smith dem sowohl verträumten wie noisigen Shoegaze-Sound treu geblieben, den sie schon für das Debüt „Oshin“ (2012) perfektioniert hatte.
Seitdem ist eine Menge passiert in Smiths Leben, denn anstatt die Karriere der Band voranzubringen, kümmerte er sich erstmal um seinen Drogenkonsum und war eine Anklage wegen Drogenbesitz und einen kurzen Knastaufenthalt später damit beschäftigt, sein Leben wieder unter Kontrolle zu bekommen und Drogenentzug und Reha zu bewältigen.
Dreieinhalb Jahre später liegt diese Phase hinter ihm und der Band, die in dieser Zeit erstaunlicherweise nur den Drummer eingebüßt hat (angeblich Drogen ...) und keinesfalls die Fähigkeit, fesselnde Musik zu spielen.
DIIV klingen auf ihrem zweiten Album, als wollten sie sich rückwirkend für die Beteiligung am epochalen „Still In A Dream“-Sampler qualifizieren, der die Shoegaze-Szene der Achtziger und frühen Neunziger dokumentiert.
Reichliche 17 Songs finden sich auf dem (in der Vinylversion Doppel-)Album, es hätte für zwei Platten gereicht, doch Langeweile kommt bei diesem samtigen, immer die Balance zwischen auch mal lauter Nachdrücklichkeit und wattiger Sanftheit wahrenden Werk nie auf.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #147 Dezember/Januar 2019 und Thomas Kerpen
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #104 Oktober/November 2012 und Joachim Hiller