DIGITAL LEATHER

Blow Machine LP

Wie, noch eine LP? Die Letzte ist noch keine drei Monate alt! Entweder der Mann arbeitet im Akkord oder er quillt über vor Ideen, die unbedingt in Vinyl geritzt werden müssen. Normalerweise ist bei zwei Longplayern in so kurzer Zeit an mindestens einem etwas faul: altes Zeug, übrig gebliebenes B-Material oder das Genie hat im Hausflur eingeschlagen.

Sagen wir mal so, das Genie war's nicht. "Blow Machine" klingt wie in einer anderen Zeit aufgenommen und deutlich entfernt von den beiden ersten Platten, deren Qualität das Stück Vinyl schon beim Covermaterial nicht erreicht, üble Billigpappe, in die man in nicht mal einen Fisch einwickeln würde.

Bis auf die gelungene Überarbeitung von "Slut" (das aber schon in der ersten Fassung ein Hinhörer war), klingen viele Stücke unfertig, unausgegoren oder irgendwo von einem Übungstape gekratzt.

Manche haben keinen unterlegten Beat, als ob etwas fehlen würde, andere sind reine Geräuschcollagen, die weder zünden noch neu sind. Zieht man alles unfertige Material ab, bleibt eine ordentliche 3-Track-Single, nur keine LP.

Ich würde diese Platte einfach überspringen, sie liegt kilometerweit unter dem bisher veröffentlichten Material. Komischer Labelname, ob die wissen, dass das Kürzel hierzulande für "Friss die Hälfte" steht? (5)