Der Fünfer aus Kopenhagen hat einen ganz interessanten Hintergrund, denn schließlich hat er als Instrumentalband angefangen und Bassist Allan Mattson hat schon Filmmusik produziert. Das macht es einem einfacher, die Musik auf "Set & Drift", dem dritten Album der Band, einzuordnen.
Die zwölf Songs sind sehr atmosphärisch und im besten Sinne einlullend. Das liegt zum Beispiel an den Keyboardsounds, die gerade noch dezent genug sind, aber schon die Frage erlauben, ob sich DIEFENBACH denn nun als Gitarrenband verstehen.
Das liegt aber auch daran, dass eher wenig mit Dynamik gearbeitet wird, die Songs also mehr oder weniger auf dem gleichen Intensitätslevel bleiben. Gleichzeitig sind die Melodiebögen häufig wenig offensichtlich, was die Musik bei den ersten Hördurchgängen nicht ganz griffig macht, aber auf der anderen Seite lohnt es sich wirklich, sich tiefer damit zu befassen.
Das musikalische Selbstverständnis ist offenkundig recht breit gefächert, "Favourite friend" etwa hätte auch wunderbar auf die letzte Platte von RADIO 4 gepasst, andere Songs haben wiederum eher Soundtrack-Charakter.
Der Gesang ist zurückhaltend und sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig, andererseits bietet er nicht viel, das einen stören könnte. Insgesamt würde das Album wahrscheinlich auch auf der Ebene der von den Medien bestimmten Popkultur funktionieren, deshalb bin ich sehr gespannt, wieviel Resonanz DIEFENBACH in naher Zukunft bekommen.
(43:37) (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Christian Meiners