DIE ERSTE FAHRT ZUM MOND

Ohne den 1946 verstorbenen britischen Autor Herbert George Wells wäre die Welt des phantastischen Films um einiges ärmer. Denn mit seinen Romanen „Die Zeitmaschine“ (1895), „Die Insel des Dr. Moreau“ (1896), „Der Unsichtbare“ (1897) und „Der Krieg der Welten“ (1898) erwies sich Wells als wichtiger Ideenlieferant.

1901 entstand „Die ersten Menschen auf dem Mond“, einer seiner unbekannteren Romane, der allerdings als einer der ersten verfilmt wurde. Darin schildert Wells, wie sich der von Geldsorgen geplagte Londoner Theaterautor Bedford aufs Land zurückzieht, um dort ein neues Stück zu schreiben.

Die erhoffte Ruhe wird allerdings durch den in der Nähe lebenden exzentrischen Wissenschaftler Cavor gestört, der in seinem Haus ein neues Material namens Cavorit entwickelt hat, das die Schwerkraft aufhebt.

Also machen sich die beiden daran, ein Gefährt zu bauen, um damit auf den Mond zu fliegen, wo sie auf das ameisenähnliche Mondvolk der Seleniten treffen, die unter der Mondoberfläche leben.

Während Bedford wieder zur Erde zurückkehren kann, bleibt Cavor auf dem Mond und damit auch das Geheimnis von Cavorit. Nathan Jurans („Sindbads siebente Reise“) Verfilmung setzt gerade zu Beginn sehr auf Situationskomik, als es um die Experimente des Wissenschaftlers geht.

Weitaus weniger humorvoll geht es dann auf dem Mond zu, ohne dass die Konflikte zwischen Erd- und Mondbewohnern erzählerisch befriedigend aufgelöst würden. Die Klassikerqualitäten anderer Wells-Adaptionen mag „Die erste Fahrt zum Mond“ nicht besitzen, aber die smarten Dialoge von Drehbuchautor Nigel Kneale und die diesmal eher spärlich eingesetzten Stop-Motion-Effekte von Ray Harryhausen haben immer noch viel Charme.

Und an der deutschen Erstveröffentlichung des Films auf Blu-ray gibt es in Sachen Bild und Ton ebenfalls nichts auszusetzen.