DIE ARMEE DER FINSTERNIS

Als 1993 „Die Armee der Finsternis“, Sam Raimis zweite Fortsetzung seines berühmt-berüchtigten Regiedebüts „Tanz der Teufel“ von 1981, in den deutschen Kinos startete, überwog die Enttäuschung. Bereits „Tanz der Teufel II“ von 1987, quasi ein Remake des ersten Films mit höherem Budget, war mehr eine Komödie als ein ernsthafter Horrorfilm, besaß aber in Sachen Splatter noch reichlich Schauwerte.

Mit „Die Armee der Finsternis“ hatte Raimi dann stärker ein Mainstreampublikum im Visier. Von echtem Horror und Splatter fehlte fast jede Spur, dafür zeigte der Film deutlich die Verehrung des Regisseurs für Ray Harryhausen und The Three Stooges.

Zumindest war „Die Armee der Finsternis“ nicht nur ein weiteres Remake, sondern entwickelte die Geschichte weiter. Darin wird die Hauptfigur Ash (Bruce Campbell) durch ein Zeitloch ins Mittelalter gesaugt und trifft dort wieder auf das Buch Necronomicon, das ihm schon in den ersten beiden Filmen den netten Waldausflug mit Freunden gehörig vermiest hatte.

Erneut eine One-Man-Show von Campbell, der mit knackigen One-linern („Gimme some sugar, baby.“) den Kampf mit Dämonen und seinem bösen Doppelgänger aufnimmt. Dass der Film dennoch bis heute einen ähnlichen Kultstatus entwickelte wie die beiden Vorgänger hat sicher auch damit zu tun, dass es nie eine definitive Version gab.

Selbst Raimis favorisierter und in sich stimmiger „Director’s Cut“ mit dem düstereren Ende enthält nicht alles gedrehte Material. Der ist jetzt als günstige Einzel-Disc in erfreulich guter Qualität bei Koch erschienen, ebenso wie eine „Ultimate Edition“, die neben reichlich Bonus-Material vier verschiedene Fassungen des Films enthält und die Bezeichnung „ultimativ“ durchaus zu Recht trägt.

Ein Fest für Fans des Films, aber Normalkonsumenten dürfte auch der „Director’s Cut“ reichen.