Zum selbstbewusst betitelten Debüt „Your Favorites“ von 2020 merkte ich an: „Kaum zu glauben, aber [das] scheint das erste musikalische Lebenszeichen zu sein von Petter Heinemann (gt), John Sijbren Leonard (gt), Viktor Henriksson (dr) und David Ericsson (bs) – Gesang steuern sie alle bei. Die vier Schweden lassen ihr Album nicht nur aussehen, als sei es 1974 oder so erschienen, es klingt auch so [, nach] THIN LIZZY und UFO [und] DICTATORS.“ Und an diesem Konzept hat sich auch auf dem zweiten Longplayer nichts geändert, der mit „Electric Jihad“ allerdings etwas unglücklich betitelt ist: bitte keine Witze über Mordfeldzüge religiöser Irrer. Der Kreuzzug (ha, take this!) der vier Schweden gilt also dem, was damals in den Siebzigern einfach stinknormale Rockmusik war, wie sie etwa auch QUEEN (siehe hier „Sorry state“) machten, ergänzt um eine Prise Ziggy Stardust. Retro-Sound galore, bei dem auch, so der Anspruch, Doo-wop und Sixties-Soul eine Rolle spielen (sollen), wobei ich das in letzteren beiden Fällen eher auf „Spurenelemente“ beschränkt ansehen würde. Nicht verleugnen können DICTATOR SHIP, dass sie wohl bei THE HELLACOPTERS und THE SOUNDTRACK OF OUR LIVES in die Schule gegangen sind – es geht doch nichts über gute Lehrer für einen guten Start ins Leben. Texte gibt’s auf dem Textblatt, aber irgendwie wirken die ... floskelhaft.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #173 April/Mai 2024 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #150 Juni/Juli 2020 und Joachim Hiller