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DESTINATIN LONELY

Nervous Breakdown

Aah, das atmet und transpiriert neben Proto-Punk jede Menge fetten Fuzz und Garagenluft. Mit jeder Menge Reminiszenzen an die STOOGES und TROGGS (wer beim zweiten Song an „Wild thing“ denkt, liegt nur halb richtig, denn es ist „I want you“), von denen es konsequenterweise auch je ein Cover gibt.

Das klingt einerseits verdammt retro, andererseits aber auch verdammt druckvoll und gut mit Schlaghosen, Koteletten, lustigen Pilzen und allem, was die Brothers und Sisters verdammt noch mal synchron zum WahWah-Pedal zum Arschwackeln zwingt.

Die Franzosen aus dem Süden schaffen dabei etwas, das auf der Gesamtspieldauer von über 72 Minuten nicht langweilt, sondern gleich beim ersten Mal neugierig macht, was sie als Nächstes aus dem Hut zaubern: die DEAD BOYS auf Swamp („Out of our head“), einen lasziven Tex-Mex-Song mit Orgel („Follia“) oder eine 13-minütige Sonic-Orgie („Nervous breakdown“).

Es gibt eine volle Bandbreite, die sonst nur von einer ganzen Handvoll Bands auf einem Sampler abgeliefert würde. Zu jeder Zeit klingt es großartig und längst überfällig, denn natürlich hätte man auch den einen oder anderen Song weglassen können, um daraus nur eine LP zu zimmern, so aber in der vollen Länge klingt es wie aus einem Guss, der alle Ecken auslotet.

Wie immer bei Voodoo Rhythm, einem Label, auf das man sich qualitativ einschießen kann, musikalisch und in der Aufmachung ohne jeden Fehl und Tadel.