Erst kürzlich waren bei Filmjuwelen die beiden Fernseh-Tierhorrorfilme „Mörderbienen greifen an“ von 1976 und das ein Jahr später entstandene schwache Sequel „Mörderbienen greifen wieder an“ erschienen. Bereits 1966 waren mörderische Bienen in „Die tödlichen Bienen“ (nicht die der Swinging Sixties mit Miniröcken) von Freddie Francis aufgetaucht, bekannter dürfte „Der tödliche Schwarm“ („The Swarm“) von Irwin Allen sein, in dem afrikanische Killerbienen die USA unsicher machen, eine deutlich aufwändigere Mischung aus Tierhorror und Katastrophenfilm. Regisseur Allen war schon 1972 und 1974 als Produzent an Katastrophenfilmen wie „Die Höllenfahrt der Poseidon“ und „Flammendes Inferno“ beteiligt gewesen, für „Der tödliche Schwarm“ (die Vorlage „Mörder-Bienen“ schrieb Arthur Herzog) setzte er sich selbst in den Regiestuhl. Heraus kam aber im Gegensatz zu „Flammendes Inferno“ oder einem Klassiker des Katastrophenfilmgenres wie George Seatons „Airport“ von 1970 trotz hohen Aufwands nur ein kommerzieller Flop. Nachdem der Film hierzulande in einer knapp zweistündigen Fassung 1978 im Kino lief, erschien er in dieser Form auch auf Video, allerdings wurde das Breitbildformat nur in 1,33:1 wiedergegeben. Auf DVD und Blu-ray erschien „Der tödliche Schwarm“ jetzt das erste Mal. Auf einer Disc ist die Kinofassung in exzellenter Qualität enthalten, auf einer zweiten eine 40 Minuten längere Fassung, bei der die nie deutsch synchronisierten Stellen nur untertitelt sind. Was zuerst wie eine Drohung klingt, macht den Film nicht unbedingt zäher oder langweiliger, der sich auch trotz Überlänge als recht kurzweilig erweist – schon alleine wegen der eindrucksvoll gefilmten Bienen-Attacken – und mit großem Staraufgebot auftrumpft, darunter Michael Caine, Katharine Ross, Richard Widmark, Richard Chamberlain oder Henry Fonda.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #176 Oktober/November 2024 und Thomas Kerpen