DER TAG, ALS BERTA BLUHMFELD STARB

HC Roth

Sieben sehr phantastische Kurzgeschichten, die sich im Dunstkreis einer paradiesischen Insel im Wasser, auf dem Land und in der Luft abspielen. Der enormen kreativen Schöpferkraft des Autors werden nur wenige Grenzen gesetzt.

In der wunderlichen Welt von HC Roth ist es für die menschlichen Charaktere mindestens ebenso überraschend wie vielleicht für den Leser, wenn sie plötzlich von einem roten Staubsauger um Hilfe gebeten werden, weil dessen Frau und Kind von der Mafia gekidnappt worden sind.

Oder wenn sich eine vom Leben gezeichnete Barbesitzerin, die bereits mit der Bewältigung des tristen Alltags ausreichend bestraft ist, plötzlich im Tal der Tage wiederfindet und sich nun auch noch mit dem Wochentag „Freitag“ in einer unkonventionellen Form auseinandersetzen muss.

Nicht alles ist hier möglich, aber vieles ist machbar. Das ist nicht damit gleichzusetzen, dass mit glücklichen Enden stets zu rechnen ist. Nicht selten ist das Gegenteil der Fall. „Der Tag, als Bertha Bluhmfeld starb“ ist das Buchdebüt des langjährigen Ox-Schreibers aus Graz.

Sein Schreibstil ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, nach ein paar Seiten aber einfach nur frisch. Die häufigen, beabsichtigten Wiederholungen und Steigerungen, die in jeder Geschichte zu finden sind, strengen jedoch an („…Nachbar Fatzke hatte ganz tief geschlafen, ganz fest.

So tief und fest wie schon lange, ja, sehr lange nicht mehr. Und er hatte viele, ja, sehr viele Träume gehabt. So viele Träume wie schon lange, ja, sehr lange nicht mehr…“). Der Gesamteindruck des Buchs fällt mehr als positiv aus.

Die Geschichten sind geistreich, mal dramatisch, mal witzig, gerne mal kritisch, meistens immer etwas grotesk und geschickt miteinander verknüpft. Eben ein Buch, das man gerne liest.