Jack Golds „Der Schrecken der Medusa“ wurde hierzulande bereits 2006 in ansprechender Qualität auf DVD veröffentlicht, allerdings ohne Bonusmaterial. Neben einer verbesserten Bildqualität enthält die aktuell erschienene Blu-ray-Mediabook-Veröffentlichung auch einen Audiokommentar von Gold und ein kurzes Featurette.
Mit „Der Schrecken der Medusa“ gelang Gold, von dem auch der Sci-Fi-Thriller „Der Mann aus Metall“ stammt, eine spannende Mischung aus Kriminalfilm und Elementen des Horror- und Katastrophenfilms, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Peter Van Greenaway aus dem Jahr 1973, bekannt auch unter dem Titel „Bruder der Gorgonen“.
Gold hält sich dabei eng an die Vorlage, in der gleich zu Beginn der verbitterte und zynische Schriftsteller Morlar in seinem Arbeitszimmer von einem Unbekannten mit einer Büste erschlagen wird und in Folge mehr tot als lebendig auf der Intensivstation eines Krankenhauses liegt.
Im Film sieht man in der Eröffnungsszene Caravaggios Abbildung des Hauptes der Medusa, ein mythologisches Monster, dessen Anblick jeden zu Stein erstarren lässt. Auch Morlars stechender Blick bedeutete offenbar nichts Gutes, wie der Zuschauer in Rückblenden erfährt, während ein französischer Kommissar (Lino Ventura) parallel dazu in London nach dem Täter fahndet.
Der telekinetisch begabte Morlar hielt sich anscheinend für das personifizierte Böse, was man ihm aufgrund der eindringlichen Performance von Richard Burton auch sofort abnimmt. Die Einflüsse von zuvor entstandenen Filmen wie „Das Omen“ (ebenfalls mit Lee Remick) und „Der Exorzist“ sind offensichtlich, auch wenn „Der Schrecken der Medusa“ im Grunde nur ein nach wie vor sehenswerter Whodunit mit übernatürlicher Note ist, der offen lässt, ob Morlar nun ein paranoider Geisteskranker oder der Antichrist ist.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #149 April/Mai 2020 und Thomas Kerpen