Foto

DER MANN, DER VOM HIMMEL FIEL

Dan Wetters, Dev Pramanik

David Bowie war bekanntlich nicht nur Musiker, sondern auch Schauspieler. Als wir Anfang der 1980er Bowie entdeckten und Filme nur mühsam auf VHS-Videocassetten verfügbar waren, lauerten wir auf die Gelegenheit, einen Film wie „Der Mann, der vom Himmel fiel“ (Originaltitel: „The Man Who Fell to Earth“) zu sehen – mit etwas Glück im Fernsehen. Nicolas Roeg drehte den britischen Science-Fiction-Film 1976, wobei dieser auf dem gleichnamigen Roman von Walter Tevis basiert, der 1963 erschien. Die Hauptrolle im Film spielte David Bowie, der Film entstand kurz vor oder zu Beginn von dessen Berliner Jahren (1976-78). Bowie war nicht mehr Ziggy, sondern ein noch coolerer Typ, und er spielt einen Außerirdischen, der inkognito auf die Erde gereist ist, um Wasser zu finden für seinen vertrocknenden Heimatplaneten. Unter dem Namen Thomas Jerome Newton gründet er die Firma World Enterprises, um für seine Rückkehr ein Raumschiff bauen zu können. Er hat übernatürliche Fähigkeiten, aber das schützt ihn nicht davor, Opfer der Gier der Menschen zu werden. Er erblindet und endet als gebrochener Mann ohne Chance auf eine Erfüllung seiner Mission. Bowie spielt diese Rolle bravourös, und diese Graphic Novel ist nun nicht die Comic-Umsetzung des Romans, sondern – was man schon an der eindeutig als Bowie zu erkennenden Figur auf dem Cover erkennt – wurde „basierend auf dem Film von Nicolas Roeg“ adaptiert, wie es im Untertitel heißt. Die Bilder wirken teilweise beinahe fotorealistisch, die Geschichte kommt mit erstaunlich wenig Worten aus, und das letzte Viertel des Hardcover-Bands enthält Fotos und Text zu den Dreharbeiten des Films. Im Grunde schön, aber ohne die Magie und die Tiefe des Spielfilms.