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DER EXTERMINATOR

Man sollte meinen, dass Quentin Tarantino ein großer Fan des zweiten Spielfilms „Der Exterminator“ des New Yorker Regisseurs James Glickenhaus ist (Stichwort: Flammenwerfer), der auch als Produzent an „Frankenhooker“ und „Basket Case 2“ von Frank Henenlotter beteiligt war. Tatsächlich hält Tarantino „Der Exterminator“ – ein kruder Actionfilm mit Selbstjustiz-Thematik im Fahrwasser von Michael Winners „Ein Mann sieht rot“ – für Grindhouse-Kino für Zuspätgekommene. Zumal der Flammenwerfer auf dem Plakat kaum in Erscheinung tritt, was dann erst vier Jahre später in Mark Buntzman „Exterminator 2“ deutlich exzessiver der Fall war. Während „Exterminator 2“ jetzt das erste Mal auf Blu-ray erschien, handelt es sich bei „Der Exterminator“ nur um eine Blu-ray-Neuauflage mit denselben Extras, allerdings mit dem Zusatz „Remastered“. Beide Filme sind schon seit einer ganzen Weile nicht mehr indiziert und mit FSK-Freigabe „ab 18“ komplett ungeschnitten. Robert Ginty spielt darin die Hauptrolle des Vietnamveteranen John Eastland, der im ersten Film dem kriminellen Abschaum von New York den Krieg erklärt, nachdem sein bester Freund von irgendwelchen Ganoven zum Krüppel gemacht wurde. Sadismus und groteske Gewaltszenen stehen hier mehr im Mittelpunkt als eine tiefgründige Story, wobei Ginty mit seiner Gewöhnlichkeit in diesem relativ spannungsarmen Film einen interessanten Antihelden abgibt. Der durch Budget- und Zensurprobleme gebeutelte „Exterminator 2“ von Buntzman (Szenen seiner stark veränderten ursprünglichen Fassung sind wohl im Kinotrailer zu sehen), dem Produzenten des ersten Films, verkam dann endgültig zur geschmacklosen Action-Parodie, in dem Ginty noch mehr Bösewichte kaltmachen darf, darunter Mario Van Peebles im albernen Barbaren-Look mit Brikettfrisur als Anführer einer Straßengang.