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DEAD KARDASHIANS

The Shit

Echt? DEAD KARDASHIANS? Ja, die altgedienten Punkrocker aus Osnabrück, die hinter dieser recht neuen Band stecken, haben sich mit ihrem Bandnamen bei den DEAD KENNEDYS angelehnt, und wenn man Trump-Fan und Ex-Ehegatte Kanye West mal mit zur Kardashian-Familie mit Kim Kardashian als prominentester Vertreterin rechnet, dann passt das auch irgendwie in Bezug auf die Bedeutung der Kennedy-Familie damals in den USA und den Kardashians heute. Ich hätte als Band aber natürlich mal einen Anwalt gefragt, denn die Kardashians haben Geld und gute Anwälte und wenig Humor. Und überhaupt, darf man(n) heutzutage noch Prominent:innen den Tod wünschen? Schon Biafra und Band bekamen damals Probleme, irgendwer schafft es doch sicher auch hier, der Band einen Strick draus zu drehen. Musikalisch bieten DK auf „The Shit“ melodiösen, eher im Midtempo rockenden Punk, der gerne mal auf hymnisch-grölige Chöre setzt und mich beispielsweise an D.OA. und späte UPRIGHT CITIZENS erinnert. In „Broken anchor“ (und „Sick an old“ – Druckfehler auf dem Cover ...) stimmen sie wiederum sehr leise, fast balladenmäßige Töne an, kommt aber gut. Für Menschen allerdings, die bei englischen Texten auf einen internationalen Zungenschlag ohne deutlichen deutschen Akzent Wert legen, könnte hier punktuell so eine gewisse Einstiegshürde bestehen. Produziert ist das Ganze mit ordentlich Wumms und insgesamt macht „The Shit“ Lust darauf, die Band mal irgendwo im kleinen Rahmen live abzufeiern. Gut: Textblatt liegt bei, und Texte wie „Fashion gang“ oder „Under the fucking sun“ zeigen, dass auch mit (geschätzt) 50+ die Themen, die einen umtreiben, im Grunde noch die gleichen sind wie vor dreißig Jahren. Anger is an energy!