Die gemeine Katze hat nach ihrem Siegeszug durch die Ox-Redaktion, unzählige Wohnungen einsamer Großstadt-Singlemenschen und nicht zuletzt das Internet nun auch in (un)toter Gestalt die Welt der One-Man-Bands erreicht.
Nicht-Katzenliebhaber seien jedoch entwarnt, denn mit dem Holländer Tim Herr sitzt ein Mensch, und (leider) keine Katze an den Instrumenten. In bester Katzenjammer-Manier schrammelt er dir auf seiner ersten 12“ mit elf Tracks ein ordentliches Brett an LoFi-Trash, Blues und Garage entgegen.
Ist dem Hörer der extrem verzerrte Gitarrensound und kehlige Gesang nicht bereits von Genrekollegen à la MADE FOR CHICKENS BY ROBOTS, Reverend Beat-Man oder Sheriff Perkins vertraut, macht die Platte doch spätestens nach dem zweiten Anlauf richtig Laune.
Zwar stets rauh und dreckig, aber auch langsamer und eher im Blues verortet („Mama’s lesson“) oder in fetzigerer Garage-Manier („Shoegasm“) zeigt sich Kater Stimpy, und erobert mein Herz dann endgültig mit dem gelungenen VIBES-Cover „See all“ (im Original: „Inside out (See all)“).
Ein gelungener Abschluss findet sich auf dem letzten Track „Fortunate rag“: Die Effekte bleiben hier im Koffer und ohne Drums, mit Akustikgitarre im Fingerstyle sowie unverzerrtem Gesang klingt das auch ganz wunderbar.
Miau!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #124 Februar/März 2016 und David Prinz