Sieh mal einer an: Auf ihre alten Tage scheint DEAD AND GONE doch noch etwas Erfolg vergönnt zu sein, wenn man die durchweg positiven Pressestimmen so deuten kann. Dabei ist die Band, die durch die Connection zu dem derzeit als heiß gehandelten Label Gold Standard Laboratories sicher auch verstärkt Aufmerksamkeit erfährt, ja schon eine halbe Ewigkeit dabei.
1995 erschien auf Prank Records ihr Debüt "T.V. Baby", zwei Jahre später kam via Alternative Tentacles "God Loves Everyone But You", dann war wegen Ausstieg von Frontmann Shane Baker der Ofen aus, woraufhin Basser, Gitarrist und Drummer mit CREEPS ON CANDY ein zwischenzeitliches Nachfolgeprojekt auf die Beine stellten, das ebenfalls auf AT veröffentlichte.
Vor zwei Jahren dann kehrte Baker zu seinen Jungs zurück, eine erste Doppel-7" auf GSL folgte - und jetzt eben das neue, das dritte Album. Unverkennbar die gleiche Band, aber in gereifter Form - so kann das Urteil zu "The Beautician" in Kurzform lauten.
Stereotyper Hardcore war hier noch nie angesagt, nicht metallisiertes Doom-Geeier, nicht Klischee-Geknüppel, und so fordert auch das neue Werk. Ein mächtiges Album ist es, eines, das trotz eines Hangs zu getragenen Klängen aber trotzdem bei 13 Songs nicht mal auf eine halbe Stunde Spielzeit kommt.
Permanente Rhythmus- und Tempo-Wechsel sind das Prinzip hier, eine gewisse düstere Goth-Rock-Komponente, etwas frühe NEUROSIS - und auch dieses fiese, kantige Dekonstruieren von Rockmusik, das man einst an JESUS LIZARD und Co.
so schätzte. Nervös, fiebrig, aufregend - das sind drei weitere Attribute, die hier Sinn machen. Gut. (28:32) (7/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #26 I 1997 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #48 September/Oktober/November 2002 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #22 I 1996 und Joachim Hiller