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DAS SÖLDNERKOMMANDO

Es gibt Filme, bei denen die Macher wahrscheinlich nie ernsthaft angenommen hätten, dass sich jemand gut 40 Jahre später noch dafür interessieren würde. Allerdings war um 1982 herum Video schon überall auf dem Vormarsch, also auch die Möglichkeit, abseits des Kinos in die Wohnzimmer vorzustoßen. In Deutschland lief „Kill Squad“ unter dem Titel „Das Söldnerkommando“ sogar in den Kinos, 1983 erschien er auf Video und im selben Jahr erfolgte die Indizierung, die 2008 aufgehoben wurde. Die Verantwortung für diesen „dumb-as-shit no-budget action movie“-Murks trug ein gewisser Patrick G. Donahue, der hier Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Darsteller war. Inhaltlich und handwerklich ist „Das Söldnerkommando“ ein schlechter Witz, der sich bei den damals populären Eastern und Kriegsfilmen mit Vietnam-Thematik bediente und daraus daraus eine schwachsinnige Story strickte, die mit einer vermeintlich originellen Schlusspointe aufzutrumpfen versuchte. Eigentlich ist der Film komplett unverdaulich, aber besitzt dadurch schon seinen komödiantischen Wert. Zu einem dieser skurrilen Kultfilme wurde „Das Söldnerkommando“ schließlich durch seine Synchronisation (Stichwort: Schnodderdeutsch). Ähnlich wie Rainer Brandt oder Karlheinz Brunnemann ließ Dialogregisseur Michael Richter (verwandt mit Ilja Richter) hier mit seinen Kollegen und Kolleginnen (darunter Harrison Fords deutsche Stimme Wolfgang Pampel und andere Synchron-Größen) in sprachlicher Hinsicht ordentlich die Sau raus. Im letzten Jahr erschien bei Turbine die leider inzwischen vergriffene SchleFaZ-Version, denn betreutes Filmgucken ist hier wirklich dringend angesagt. Jetzt gibt es eine Neuauflage der normalen Version auf Blu-ray, mit identischem Bonusmaterial, darunter interessante Features zu Schnodderdeutsch und Grindhouse-Kino.