Schlechte Nachrichten für alle Atheisten, Agnostiker und alle anderen vernünftigen Menschen: Nach Aike Arndts neuesten Erkenntnissen ist das Universum nicht, wie lange vermutet, mit dem Urknall entstanden, sondern von Gottes Oma erschaffen worden.
Jepp, und dabei war, obwohl Gottes Oma das Rezept aus der „Brigitte“ genauestens befolgt hatte, irgendetwas schief gegangen, denn das Universum hatte die Größe eines Flummis. Da Gott als Kind in einen Suppentopf gefallen war (ja, genau) in dem „Nichts“ drin war und später das Universum verschluckte, das ihm von seiner Oma zum Spielen überlassen worden war, und das er nicht mit Luz(ifer) teilen wollte, verband sich in Gottes Magen Alles mit Nichts und das Universum wuchs zu seiner jetzigen Größe an.
Da es so viel Nichts gab, beschloss Gott, das Nichts unter den Menschen zu verteilen. Außerdem widmete er dem Nichts enorm viel Zeit. Doch die Menschen teilten seine Freude am Nichts nicht und versuchten unverständlicherweise ständig, etwas zu tun.
Was sich ohne die dazugehörigen Bildchen ziemlich absurd anhört, bleibt zwar auch mit kindlich einfachen Panels absurd (Gott ist beispielweise ein bienenkorbartiges Männchen ohne Nase), ist aber auf seine ganz eigene Art und Weise urkomisch, ein Lacher reiht sich nahtlos an den nächsten.
Tatsächlich sind in aller Komik aber auch tiefgründige Schichten verpackt: Neben einer dicken Portion Selbstironie und Anspielungen auf andere Comics finden sich etliche gesellschaftskritische Seitenhiebe.
Nach dem inzwischen wieder erhältlichen, neuaufgelegten „Gott und die Zeit“ ist Arndt auch dieses Mal mit „Das Nichts und Gott“ ein durch und durch überdreht bis blasphemisches Kleinod gelungen, dem hoffentlich noch viele Bände folgen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #120 Juni/Juli 2015 und Anke Kalau