DAS DRITTE OHR

Pur

Wenn man auf Bluesmusik aus Deutschland zu sprechen kommt, dann fällt eigentlich immer und direkt nur ein Name: DAS DRITTE OHR. Seit vierzig Jahren unterwegs, seit vierzig Jahren unerreicht und einzigartig.

So einfach ist das und leider gibt es zu dieser Ausnahmeband auch keine wirklich Alternative. Sicher bemühen sich viele Musiker und Sessions gibt es auch genug, aber was allen anderen fehlt, ist der dann immer gern gebrauchte und schon leicht abgegriffene Begriff der Authenzität.

Blues muss man leben, fühlen, erleiden ... Schlicht gesagt, entweder man hat den Blues oder nicht. DAS DRITTE OHR ist deutscher Blues! Dank Sireena Records ist das Debütalbum nun wieder erhältlich.

Aufgenommen in nur drei Tagen, auf kaputten Equipment und so, wie es sein sollte, nämlich in einem Rutsch live im Studio und ohne jeden polierten Chic oder technischen Schnickschnack. Die Hälfte der Songs sind hier noch Coverversionen, die ihre Einflüsse verdeutlichen: elektrifizierter Chicago-Blues und Boogie.

Aber auch die hier noch englischen Eigenkompositionen fügen sich in diesen Fluss mühelos ein. Für mich eigentlich noch wichtiger ist und war aber ihr zweites Album "Zahltag", wo sie dann ausschließlich auf Deutsch singen und das Lebensgefühl in diesem, unserem Land mitten ins Herz treffend nachzeichnen und kommentieren.

Wie heißt es bescheiden in den Linernotes: "Wir kennen beispielsweise keine Baumwollfelder und darum versuchen wir von Sachen zu singen, in denen wir uns auszukennen glauben". Das sagt wohl alles ...

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