DAS DOMINO KOMPLOTT

1977 drehte Stanley Kramer (IT’S A MAD MAD MAD MAD WORLD) seinen zweitletzten Film DAS DOMINO KOMPLOTT (Concorde) in der Tradition anderer 70er-Jahre-Verschwörungs-Thriller wie Arthur Penns NIGHT MOVES oder Alan J.

Pakulas leicht albernem THE PARALLAX VIEW, vergaß dabei aber, auch etwas Spannung und Action hinzuzufügen, wobei die Grundidee gar nicht mal so übel ist. Gene Hackman spielt einen Vietnamveteran, der wegen des angeblichen Mordes am Ehemann seiner Geliebten in San Quentin sitzt, bis ihm eines Tages eine Geheimorganisation (der Regierung?) einen mysteriösen Job anbietet und dafür seine Freiheit in Aussicht stellt und die Möglichkeit, seine Geliebte wiederzusehen.

Auch wenn alles möglichst unkonkret gehalten ist, dürfte selbst dem unbedarftesten Zuschauer klar sein, dass Hackman als Killer für irgendwelche dunklen Machenschaften dienen soll, bis es soweit ist, schleppt sich Kramers konfuser Film allerdings im Schneckentempo dahin.

Zum Schluss bekommt das Ganze auch noch einen Dreh ins kafkaeske, ohne dass es auch nur den Hauch einer Erklärung geben würde, wen Hackman warum und für wen eigentlich umgebracht hat. Der deutschen Fassung fehlte es bisher an zehn Minuten Handlung, die jetzt wieder bei der aktuellen DVD eingefügt wurden, aber die Redseligkeit und Langatmigkeit von DAS DOMINO KOMPLOTT eigentlich nur noch verstärken.

Der Engländer spricht in solchen Fällen gerne mal von einem Potboiler und man fragt sich wirklich, was bei diesem Film schiefgelaufen ist, der mit Candice Bergen, Richard Widmark, Mickey Rooney und Eli Wallach eigentlich eine sehr interessante Besetzung besitzt und auch inhaltlich das Potential zu einer spannenden Reflexion über die Manipulierbarkeit menschlicher Individuen gehabt hätte.