DAS BLUT DER ROTEN PYTHON

Seit den 20er Jahren bis hinein in die Achtziger waren die Shaw Brothers die bestimmende Produktionsfirma für Filme aus Hongkong, die es vor allem mit klassischen Martial-Arts-Streifen vor historischer Kulisse zu Weltruhm brachte.

Im Prinzip sind die Shaw Brothers, deren Firmenlogo sich ziemlich dreist an das von Warner Brothers anlehnte, dadurch ein Synonym für Eastern einer bestimmten Machart geworden. Allerdings gab es kaum ein Genre, das die Shaws unangetastet ließen, und so gehen auf ihr Konto auch geschmacklich grenzwertige Horror- und Exploitation-Kracher.

Zwischen den Stühlen sitzt dabei DAS BLUT DER ROTEN PYTHON (international als THE BATTLE WIZARD bekannt) von Chang-Cheh-Assistent Pao Hsueh-Li, der in den Siebzigern ca. 30 Filme drehte, und der im ersten Momente wie ein typischer Martial-Arts-Vertreter wirkt.

Darin spielt Danny Lee (bekannt aus John Woos THE KILLER und zig anderen Hongkong-Filmen) einen chinesischen Prinzen, ein naiver Schwächling, der sich in einen unschlagbaren Kampfkunst-Meister verwandelt, nachdem er das Blut der titelgebenden roten Python getrunken hat.

Angeblich soll man sich hier einiger Produktionsüberbleibsel des zwei Jahre zuvor entstandenen INVASION AUS DEM INNERN DER ERDE (ebenfalls mit Lee) bedient haben, was erklären würde, wieso die etwas verworrene Fantasy-Geschichte mit ihren Laser-Fingern, Killer-Gorillas und Giftkröten in Bereiche von Monsterfilm und Science Fiction abdriftet.

Gerade deswegen ist der psychedelisch anmutende Film mit seinen miesen Effekten und Masken wohl auch so ein großer Spaß, hinzu kommt wie so oft eine recht alberne deutsche Synchro. Insofern bedauerlich, dass REM den Film bedingt durch die Kürzungen bei der alten deutschen Fassung zwar in sehr guter Qualität, aber nur im Original mit Untertiteln präsentiert.