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DAS BLUT DER ROTEN PYTHON

Fans des frühen Schaffens der Produktionsfirma Shaw Brothers (das Firmenlogo war ziemlich dreist an das von Warner Brothers angelehnt), deren Name Synonym für stilvolle Martial-Arts-Filme vor historischer Kulisse wurde, dürften eher abfällig die Nase rümpfen angesichts so mancher trashiger Erzeugnisse aus den 1970er Jahren, als die Shaws auch mit anderen Firmen kooperierten. Dabei kamen seltsame Genre-Crossover wie der Hammer-Film „Die sieben goldenen Vampire“ heraus, neben anderen geschmacklich grenzwertigen Horror- und Exploitation-Krachern. Auch Pao Hsueh-Li, der ab Ende der 1960er Jahre an zahlreichen Shaw-Filmen als Kameramann und später als Regisseur beteiligt war, zeichnete sich mit „Das Blut der roten Python“ (international bekannt als „The Battle Wizard“) für eine fragwürdige Mischung aus Eastern und Fantasy verantwortlich, zu deren Höhepunkten der Kampf mit der titelgebenden roten Python gehört, der Bela Lugosis Ringen mit einem riesigen Oktopus in Ed Woods „Die Rache des Würgers“ in nichts nachsteht. Hinzu kommen noch Killer-Gorillas, Giftkröten und jede Menge aus Fingern abgeschossene Laserstrahlen, als ob man in „Krieg der Sterne“ wäre. „Das Blut der roten Python“ erweist sich dabei als äußerst psychotronisches Filmerlebniss, mit Danny Lee (aus John Woos „The Killer“ und zahllosen anderen Hongkong-Produktionen) in der Hauptrolle als chinesischer Prinz, der eigentlich ein feiger Schwächling ist, sich aber in einen unschlagbaren Kampfkunst-Meister verwandelt, nachdem er das Blut der besagten roten Python getrunken hat. Großen Anteil am hohen Spaßfaktor des wirren Films hat mal wieder die deutsche Kinosynchro. Leider war diese bisher nur auf qualitativ bescheidenen Bootleg-DVDs enthalten, Abhilfe schafft jetzt die exzellente ungeschnittene Blu-ray-Edition von filmArt.