Ich geb´s zu: DARK TRANQUILITY und dem damit verbundenen sogenannten "Göteborg-Sound" konnte ich bis dato nicht allzu viel abgewinnen und war dementsprechend eher skeptisch, ihr neues Werk ausgerechnet in meinem Besprechungsfach vorzufinden.
Da ich nicht besonders auf schwedischen Death Metal stehe, hatte ich auch nie den richtigen Bezug zu der Band und habe mich deswegen seit ca. drei Jahren nicht mehr grossartig mit ihr beschäftigt, was sich im Verlauf der knappen 43 Minuten noch als schwerwiegender Fehler erweisen soll.
Erster grosser Pluspunkt: die Schweden treten längst nicht so stark aufs Gaspedal wie früher und schiffen bestens in Midtempo-Gefilden. Zweiter und noch grösserer Grund, die Platte sein Eigen zu nennen: auf "Haven" ist kein Song auch nur ansatzweise minderwertig oder frisst sich nicht penetrant in des Hörers Gehörgänge, die mittlerweile durch den "Elektroniker" Martin Brändstrom zum Sextett angewachsene Band mischt in genialster Weise Death Metal und gothische Gänsehautmelodiebögen und rocken sich wie selbstverständlich durch die insgesamt elf Tracks.
Schon lange habe ich keine ausgefeiltere, vor Ohrwurmgranaten nur so strotzende Death/Gothic Metal Veröffentlichung mehr im CD-Player gehabt, ganz zu Schweigen von der brillanten Produktion aus dem "Göteborg-First-Class"-Studio Fredman.
Ein wahres Fest und ein wirklicher Lichtblick nicht nur im (leider nicht nur im TV herrschenden) Sommerloch. Für alle Anhänger dunkler und kräftiger Musik ein Muss und mehr als nur ein Grund für mich, mir das letztjährige Album "Projektor" schnellstens zu organisieren!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #48 September/Oktober/November 2002 und Uwe Kubassa
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #40 September/Oktober/November 2000 und Dominik Winter
© by Fuze - Ausgabe #85 Dezember/Januar 2020 und Manuel Stein