Kollege Kerpen strafte vor einem Jahr das damalige Album von Cohen mit Missachtung, ließ auch die History des Herrn außer Acht, der mittlerweile wohl über sechzig sein dürfte. Seine musikalische Karriere begann 1961 mit einer als "Punkband" bezeichneten Formation namens CHARLESTON GROTTO.
Seit damals macht der in L.A.(?) ansässige Exzentriker in unregelmäßigen Abständen Platten, und seine neueste ist - einmal mehr, wie ich schätze - von doch großer Extravaganz. Das stimmliche Vermögen des Mr.
Cohen als Gejaule zu bezeichnen, ist dabei eine reine Beschreibung und keine Herabsetzung, und ja, es ist gewöhnungsbedürftig. Dazu passt dann das Gitarrenspiel, das oft der Stimme in ihren Verirrungen folgt, und beide ruhen auf einem samtigen Fundament, das von einer wechselnd besetzten Backing Band geschaffen wird.
Bei aller Schrägheit haben Cohens Songs aber doch eine erstaunliche Wärme, sind seine eigentlich netten Kinder, die leider auf die schiefe Bahn gerieten. Irgendwie erinnert mich das eine Mischung aus BEVIS FROND und Tom Waits, und irgendwie hätte ich mir diese Platte auch auf Voodoo Rhythm vorstellen können.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Thomas Kerpen
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