Mit seinem spartanisch instrumentierten Debüt „Stray Age“ auf Sub Pop hatte der aus Kentucky stammende Singer/Songwriter Daniel Martin Moore eine sehr bodenständige wie atmosphärische Folk-Platte mit Klassik-Touch eingespielt.
Auf „In The Cool Of The Day“ fallen die Songs, eine Mischung aus Traditionals, Coverversionen und Eigenkompositionen, schon mal deutlich lebendiger aus, zumindest was die Instrumentierung angeht.
Ansonsten wird die Platte dominiert von andächtigen, gottesfürchtigen Gospel-Klängen, die Daniel Martin Moore mit Jazz und Country-Stilen wie Bluegrass vermischt. Auch hier fällt sofort positiv der offensichtliche emotionale Input von Moore auf, der nicht nur versucht, irgendwas nachzuspielen, sondern es auch wirklich nachzuempfinden beziehungsweise neu zu interpretieren.
Wie gottesfürchtig Moore jetzt letztendlich sein mag, lassen wir mal außen vor, „In The Cool Of The Day“ ist auf jeden Fall ein musikalisch sehr überzeugendes Album geworden, auf dem mit reduzierten Mitteln, auch bezüglich der involvierten Begleitmusiker, eine erstaunliche stilistische Bandbreite entsteht.
Und selbst Moore, der nun wirklich nicht der tollste Sänger ist, kann mit seinem äußerst unaufgeregten, teilweise nur hingehauchten Gesang genau die richtigen Akzente setzen, so dass sich hier alles ungemein echt und ehrlich anhört.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #95 April/Mai 2011 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und Thomas Kerpen