DANIEL LANOIS

Here Is What Is

Schon komisch, der Kanadier Daniel Lanois bewegt sich als Produzent in den höchsten Etagen des Musikbusiness', seine eigenen Platten erscheinen in den letzten Jahren überwiegend bei kleinen Labels und besitzen eher den Status von Independent-Produktionen.

Nach ausgezeichneten Platten wie "Shine" und "Belladonna" ist "Here Is What Is" allerdings kein vollwertiges Album, sondern der Soundtrack zur gleichnamigen Dokumentation, die einen Einblick in die Arbeit des vielgelobten Superproduzenten bewerkstelligen soll.

Das erklärt auch, dass unter den auf der Platte enthaltenen 18 Tracks einige mit Dialogen zwischen Lanois und Brian Eno sind, neben tatsächlich neuen Songs und Versionen älteren Materials, an dem Lanois beteiligt war.

Es gibt zwar die von ihm gewohnten sphärischen Pedal Steel-Sounds im Kontext von traditionellen Country- und Bluegrass-Songs und konventionellerer Rockmusik, aber "Here Is What Is" klingt dabei eigentlich niemals wie ein homogenes Album, eher wie eine Sammlung des stilistischen Spektrums von Lanois, was im Kontext des Films sicherlich weniger ins Gewicht fallen dürfte, hier aber deutlich den Hörgenuss schmälert.

Ein Song wie "Harry" gehört zu den wenigen der Platte, die tatsächlich hängen bleiben, ansonsten entpuppt sich "Here Is What Is" als erschreckend holperiges Wechselbad der Gefühle mit immer wieder sehr schönen und interessanten Momenten, das aber unter dem Strich einem versierten Künstler wie Lanois nicht wirklich gerecht wird.

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