Der ursprünglich aus Detroit stammende Daniel Kahn, der mittlerweile mit seiner Frau und musikalischen Partnerin sowie ihrem gemeinsamen Sohn von Berlin nach Hamburg übergesiedelt ist, hat ein neues Soloalbum herausgebracht. Tatsächlich spielt Daniel darauf sämtliche Instrumente (Klavier, Gitarre, Akkordeon, Mundharmonika), und singt alle Songs alleine, immer abwechselnd auf Jiddisch und Englisch beziehungsweise zwischen beidem mühelos hin und her springend. Ich fand schon „Bulat Blues“, das gemeinsame Album mit dem russischen Gitarristen Vanya Zhuk, großartig und „Word Beggar“ steht dem in nichts nach. Man mag kaum glauben, dass er das Ganze in nur zwei Tage aufgenommen hat, produziert wurde es von Michael Fetscher in dessen White Fir Studios auf der Schwäbischen Alb. Wer sich für moderne Klezmermusik mit Herz und Seele interessiert, kann hier nichts falschmachen. Hier leistet ein Künstler aus Leidenschaft wirklich ganze Arbeit. Eine spartanische Adaption ins Jiddische von Leonard Cohens „Hallelujah“, eindringlich am Klavier dargeboten, gibt es noch obendrauf. Hervorragendes Album!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #147 Dezember/Januar 2019 und Kent Nielsen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #159 Dezember 2021 /Januar 2022 2021 und Kent Nielsen