DANCING WITH MYSELF

Billy Idol

Ach, der Billy! Der begleitet einen Menschen des Jahrgangs 1972 (also mich) – der sich zwar dem Punk verschrieben hat, aber auch Musik aus vielen anderen Genres zu schätzen weiß – ja gleich doppelt: Billy Idol gehörte zum einen zu den ultimativen Gesichtern der Achtziger mit Mainstream-Hits wie „Rebel yell“ und „White wedding“ und einer Oberlippe, die ebenso Weltruhm erlangte wie diese Songs.

Und er ist zum anderen einer von denen, die den Punk mitbegründeten – in seinem Falle mit der Band GENERATION X. Zugegeben: Das ist schon eine seltsame biografische Konstellation. Und nicht wenige Punkrock-Hardliner dürften ihn deshalb eher verfluchen oder zumindest lächerlich finden als dass sie ihn goutieren.

Aber Hand aufs Herz: Billy Idol kann nun einmal Hits schreiben. Zumindest konnte er das damals, in den Achtzigern. Hits, die keinen Deut schlechter werden dadurch, dass Millionen Menschen sie bis heute hören.

Und: Er hat mit „Dancing With Myself“ jetzt auch noch eine Autobiografie abgeliefert, die grundehrlich zu sein scheint und zeigt, dass dieser Mann sich seine ursprüngliche, selbstzerstörerische Sid Vicious-Ader stets bewahrte.

Jedenfalls bis zu einem Motorradunfall im drogenverkaterten Zustand Anfang der Neunziger, der ihm vor Augen führte, dass auch ein „Rebel yell“ nicht unsterblich ist. Billy Idol gibt in diesem Buch viel Persönliches preis.

Manches davon ist bekannt. Vieles wurde eher geahnt. Und irgendwie ist fast alles schockierend. Aber eben auch berührend. So wie die meisten seiner Songs. Idol will ja jetzt GENERATION X wieder aufleben lassen.

Finde ich gut! Spätestens nach der Lektüre dieses Buches. Welcome back, Billy!