DAME, KÖNIG, AS, SPION

1963 schrieb der Brite John Le Carré seinen Roman „Der Spion, der aus der Kälte kam“, der bereits dritte, in dem die Figur des George Smiley – ein Agent des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 (auch Circus genannt) – eine wichtige Rolle spielte.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Ian Fleming bereits die meisten seiner James-Bond-Romane fertiggestellt. Während Fleming den Kalten Krieg als Spielwiese für Hallodris mit Jetset-Mentalität ansah, ging es Le Carré, der langjährige Geheimdienst-Erfahrung besaß, um eine realistische Darstellung des unmoralischen Kampfes der Spione.

1974 entstand der fünfte George Smiley-Roman „Dame, König, As, Spion“, der den Auftakt der so genannten Karla-Trilogie um Smileys sowjetischen Widersacher Karla darstellte. Darin wird der aus dem Dienst ausgeschiedene Smiley damit beauftragt herauszufinden, wer der Maulwurf im Dienst der Sowjetunion ist, der sich in den innersten Zirkel des Circus eingeschlichen hat.

„So finster die Nacht“-Regisseur Tomas Alfredson scheiterte 2011 mit seiner verwirrenden und nicht mehr im aktuellen Zeitgeschehen verankerten zweistündigen Neuverfilmung an der Komplexität von Le Carrés Spionageroman.

Die 1979 ausgestrahlte, auf vordergründige Action verzichtende BBC-Miniserie unter der Regie von John Irvin nahm sich dafür fünf Stunden Zeit und entstand in einer weltpolitischen Phase, als der Kalte Krieg durch das atomare Wettrüsten zwischen USA und UdSSR noch um ein paar Grad kälter wurde.

Der Vorspann der TV-Adaption zeigt eine Matroschka, diese bunte, ineinander schachtelbare russische Holzpuppe, was schön symbolisiert, wie George Smiley (gespielt von Alec Guinness) in den sieben Folgen der auf unterschiedlichen Zeitebenen spielenden Serie eine Schicht nach der anderen freilegt, um den Maulwurf zu entlarven, was einen aufmerksamen und geduldigen Zuschauer erfordert.